Fragen rund um die Simulation

Hier können Sie die Dienstvereinbarung für die Durchführung von Simulationstrainings in der rettungsdienstlichen Fortbildung des BRK downloaden.

DV Simulation.pdf

Was ist ein Simulationstraining?

Vertrauen übt man nicht im Ernstfall

Fast jeder von uns ist schon einmal in den Urlaub geflogen – in dem festen Vertrauen darauf, dass der Pilot weiß, was er tut. Besonders in kritischen Situationen, die glücklicherweise selten sind, verlassen wir uns nahezu blind auf seine Kompetenz.

Ganz ähnlich ist das Verhältnis zwischen Patientinnen und Patienten und den Einsatzkräften im Rettungsdienst. Auch hier basiert alles auf Vertrauen – oft in Ausnahmesituationen.

Doch wie lässt sich dieses Vertrauen sinnvoll trainieren?

Die realitätsnahe Simulation bietet dafür den besten Rahmen. Sie ermöglicht es, anspruchsvolle, kritische und seltene Einsatzsituationen in einem geschützten Umfeld wiederholt zu erleben. Szenarien können angehalten, zurückgespult und neu durchdacht werden – fast wie mit einer Fernbedienung. Unterschiedliche Lösungsansätze lassen sich direkt besprechen und erproben.

Für uns ist Simulation gemeinsames Lernen.
Sie ist kein Leistungsvergleich, keine Prüfung und kein Actionfilm.

Ein Grundsatz steht dabei über allem:
Was im Simulationszentrum passiert, bleibt im Simulationszentrum.

Diesen geschützten Raum schaffen wir – mit moderner Simulationstechnik und einem kompetenten, motivierten Trainerteam.

Von Profis für Profis – von Kollegen für Kollegen.

Was bringt ein Simulationstraining?

Unzufriedenheit und Stress im Einsatz entstehen selten durch mangelndes Fachwissen. Viel häufiger liegen die Ursachen in der Komplexität der Situation. Kommunikation, situative Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung sind für rund 70–80 % der Fehler in unserem beruflichen Alltag verantwortlich.

Genau hier setzt Simulationstraining an.

Wir verstehen Fehler nicht nur als Fehler, sondern als wertvolle Lernchancen mit großem Potenzial zur Weiterentwicklung. In einem geschützten Rahmen trainieren wir den Umgang mit anspruchsvollen Situationen, stärken Handlungssicherheit und erweitern bewusst die persönliche Komfortzone – auch dann, wenn es schwierig wird.

Unser Ziel ist klar: eine bestmögliche Versorgung unserer Patientinnen und Patienten – durch sichere Entscheidungen, gute Teamarbeit und souveränes Handeln im Einsatz.

Was muss ich zur Simulation mitbringen?

Bitte bringt zum Simulationstraining Folgendes mit:

  • Saubere Dienstkleidung
    (Schuhe, Hose, Polo, Pullover, Jacke etc.)
  • Persönliche Ausrüstung
    z. B. eigenes Stethoskop, Pupillenleuchte – sofern vorhanden
  • Checklisten und Arbeitshilfen,
    die ihr auch im Arbeitsalltag nutzt
  • Alles, was ihr im Einsatz ebenfalls verwendet
  • Gimmicks, Life-Hacks oder interessante Webinhalte,
    die ihr teilen möchtet
  • Spaß, Offenheit und die Bereitschaft,
    sich auf das Simulationstraining einzulassen

So schaffen wir gemeinsam realistische Trainingsbedingungen und eine offene, lernorientierte Atmosphäre.

Was hat das Simulationstraining für Vorteile?

Im Simulationstraining gibt es keinen starren Masterplan. Stattdessen erarbeitet ihr persönlich zugeschnittene Lösungsansätze, die genau zu eurem individuellen Lernbedarf passen – bewusst oder unbewusst.

So steigert ihr eure Sicherheit im Umgang mit Patientinnen und Patienten und schärft gleichzeitig das Bewusstsein für eine standardisierte, hochwertige Patientenversorgung.

Wie lange dauert ein Simulationstraining?

Das Training erstreckt sich über zwei Tage mit jeweils 6 Stunden Trainingszeit pro Tag (insgesamt 12 Unterrichtseinheiten), zuzüglich Pausen.

  • Beginn: 9:00 Uhr
  • Ende: 15:00 Uhr

Die Anmeldung zum Simulationstraining sowie die Klärung offener Fragen erfolgt im Eingangsbereich der SimArea.

Was ist, wenn ich nur KTW fahre?

Selbstverständlich steht das Simulationstraining allen Mitarbeitenden im Rettungsdienst offen.

Wir bieten angepasste Szenarien und passende Ausrüstung für jede Ausbildungsstufe – egal ob ihr mit LP1000, LP15, C3T oder C1 arbeitet und unabhängig davon, ob ihr RTW- oder KTW-Ausrüstung gewohnt seid.

Jeder kann, darf und soll teilnehmen!

Verkabeln, warum?

Für das Debriefing zeichnen wir Bild und Ton auf. So können wir gemeinsam einzelne Sequenzen in der Nachbesprechung detailliert analysieren – schließlich sagt ein Bild oft mehr als tausend Worte.

Datenschutz und Sicherheit:
Alle Aufnahmen werden nach dem Lehrgangstag sofort gelöscht. Eine dreifache Sicherheitsmaßnahme stellt sicher, dass keine Aufnahmen gespeichert bleiben. Die genauen Regelungen sind in einer Dienstvereinbarung mit dem Gesamtpersonalrat festgelegt.

Hinweis zur Nutzung von Handys und Tablets:
Wenn ihr euer Gerät während der Simulation mitnehmt, stellt es bitte auf Flugmodus. So werden Störquellen minimiert und der Ablauf der Simulation bleibt störungsfrei.

Debriefing, was ist das?

Feedback? Bei uns heißt es Debriefing.

Wir sprechen mit euch, nicht über euch.
Uns interessiert nicht nur, was ihr gemacht habt, sondern warum.

Leitlinien sind ein roter Faden – viele Wege führen nach Rom.
Jede Erfahrung, jeder Blickwinkel und jede Idee ist ein wertvoller Beitrag für das gemeinsame Lernen.

Anmeldung / Kosten Simulationstraining

Sekretariat Simulationszentrum

Frau Christine Scheffler

Tel.: +49 (0) 911 / 180782-802
Email: info[at]notsan-schule.de

Anmeldung und Organisation

Die Anmeldung erfolgt über deinen Wachleiter oder Leiter Rettungsdienst auf dem Dienstweg über den Anmeldelink für das Simulationstraining.

  • Arbeitszeit, Reisekosten und Verpflegung werden vom entsendenden Kreisverband übernommen.
  • Die Trainingsstunden werden als Fortbildungsstunden anerkannt.

Bei Fragen oder Unsicherheiten ruf uns einfach an – wir helfen gerne weiter.